eLearning
Hier finden Sie Informationen zu unserem Online-LernangebotZielgruppe:
Ärztinnen und Ärzte der Fachgebiete Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder-und Jugendmedizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie andere Interessierte
Thema:
Interpersonelle Gewalt stellt nach wie vor ein hochrelevantes Problem in der heutigen Gesellschaft dar. Sie wird in allen Ländern, Kulturen, sozialen Schichten und Altersgruppen beobachtet (z.B. Hellmann, 2023; Li et al., 2023; Schellong et al., 2022). Der Ärzteschaft kommt eine Schlüsselrolle bei der Betreuung von Menschen mit Gewalterfahrungen zu (Graß, Gahr & Ritz-Timme, 2016; Hunold et al., 2023; Schellong et al., 2022). Die ärztlichen Aufgaben umfassen dabei die klassische medizinische sowie die um eine forensische Perspektive erweiterte Diagnostik, die „gerichtsfeste“ Dokumentation und die Spurensicherung. Auch Informationen zu weiterführenden therapeutischen Möglichkeiten und Angeboten psychosozialer Beratung sollten möglichst zeitnah nach einem Gewalterleben erfolgen.
Allerdings ist die Gewaltbetroffenenversorgung regelmäßig noch defizitär (Giesmann et al., 2024; Haneck & Hahn, 2023), Ärztinnen und Ärzte fühlen sich im Bereich gerichtsfester Dokumentation und Spurensicherung nicht ausreichend ausgebildet bzw. unterstützt (Precht, 2021; Siegel et al., 2022; Walz et al., 2020).
Im Rahmen des Drittmittelprojektes ist ein kompakter Kurs entstanden, in dem Ärztinnen und Ärzte die fachgerechte Versorgung von Gewaltbetroffenen erlernen oder bestehendes Wissen auffrischen können.
Die folgenden Inhalte werden mittels Präsentationen und Videoanleitungen abgedeckt:
Einleitung: Untersuchung gewaltbetroffener Personen
Erkennen von Gewalt
Ansprechen von Gewalt
- Video „Good Practice – Umgang mit schwierigen Emotionen bei häuslicher Gewalt
- Video „Arztgespräch“
Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt
- Video „Asservierung“
Gerichtsfeste Dokumentation
- Video „Fotodokumentation“
Rechtliche Rahmenbedingungen
Einleitung: Untersuchung gewaltbetroffener Personen
Erkennen von Gewalt
Ansprechen von Gewalt
- Video „Good Practice – Umgang mit schwierigen Emotionen bei häuslicher Gewalt
- Video „Arztgespräch“
Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt
- Video „Asservierung“
Gerichtsfeste Dokumentation
- Video „Fotodokumentation“
Rechtliche Rahmenbedingungen
CME-Anerkennung:
Die Veranstaltung ist im Rahmen der Anerkennung der ärztlichen Fortbildung der ÄKNO mit 2 Punkten (Kategorie: D) anrechenbar.
Vorgehen zum Punkteerwerb:
Eine abschließende Lernerfolgskontrolle ist obligater Bestandteil dieser Fortbildungsmaßnahme und umfasst je Lerneinheit einen Katalog von mindestens 10 Fragen nach dem Multiple-Choice-Verfahren. Die Lernerfolgskontrolle ist bestanden, wenn 70 % der Fragen richtig beantwortet werden. Besteht ein*e Teilnehmer*in die Lernerfolgskontrolle nicht, dann erhält sie*er nach einer Sperrfrist von 28 Tagen die Möglichkeit, das betreffende Modul erneut zu bearbeiten. Nach erfolgreicher Bearbeitung erhält jede*r Teilnehmer*in eine Teilnahmebescheinigung.
Veranstaltungsort:
Online-Lernplattform ILIAS ( https://elearning.gobsis.de )
Technische Voraussetzungen:
Sie benötigen einen Computer mit Breitband-Internetanschluss (z.B. DSL), ein Smartphone/Tablet mit Android oder iOS und einen modernen Browser.
Kurzanleitung zur Anmeldung
Kurzanleitung zur Lernplattform
Ansprechpartner*innen:
Wissenschaftliche Leitung: Frau Dr. Britta Gahr, Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf
Bei inhaltlichen und technischen Fragen wenden Sie sich an: gobsis@med.uni-duesseldorf.de
Literatur:
- Giesmann, M., Flatten-Whitehead, I., Specht, L., Fegert, J. M., Schellong, J., Rassenhofer, M., & Schäfer, I. (2024). Schnelle Hilfen für Betroffene von akuter Gewalt–aktuelle Versorgung in Traumaambulanzen in Deutschland. Der Nervenarzt, 95(7), 597-607. https://doi.org/10.1007/s00115-024-01676-8
- Graß, H. L., Gahr, B., & Ritz-Timme, S. (2016). Umgang mit Opfern von häuslicher Gewalt in der ärztlichen Praxis. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 59(1), 81-87. https://doi.org/10.1007/s00103-015-2269-4
- Haneck, S. & Hahn, D. (2023). Gesundheitsversorgung für Frauen nach häuslicher und sexualisierter Gewalt am Beispiel des Landes Hessen. Prävention und Gesundheitsförderung, 18, 447–453. https://doi.org/10.1007/s11553-022-00999-1
- Hellmann, D. F. (2023). Gewalt gegen Frauen in Deutschland. bpb.de. Abruf unter: https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/femizide-und-gewalt-gegen-frauen/518720/gewalt-gegen-frauen-in-deutschland/
- Hunold, T., Muggenthaler, H., Sauer, S. et al. (2023). Verletzungsdokumentation und Strafverfolgung bei häuslicher Gewalt: Hellfeldstudie an allen Ermittlungsverfahren eines Jahres in Thüringen Rechtsmedizin, 33, 246–252. https://doi.org/10.1007/s00194-023-00644-x
- Li, L., Shen, X., Zeng, G. et al. Sexual violence against women remains problematic and highly prevalent around the world (2023). BMC Women’s Health, 23(196). https://doi.org/10.1186/s12905-023-02338-8
- Precht, A. K. (2021). Umgang mit Opfern von häuslicher Gewalt in der hausärztlichen Praxis in Hamburg und Schleswig-Holstein (Dissertation, Medizinische Fakultät der Universität Hamburg).
- Schellong, J., Epple, F., Lorenz, P., Ritschel, G., Croy, I., Lenk, M., … & Weidner, K. (2022). Häusliche Gewalt und Partnerschaftsgewalt–eine Herausforderung im Gesundheitssektor. Psychiatrische Praxis, 49(07), 359-366. https://doi.org/10.1055/a-1630-4619
- Siegel, M., Ritz-Timme, S., Tank, A., & Gahr, B. (2022). Voraussetzungen für eine gute medizinische Gewaltopferversorgung und eine qualitätsgesicherte „vertrauliche Spurensicherung “. Eine qualitative Studie mit Ärztinnen und Ärzten aus NRW. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 169, 12-18. https://doi.org/10.1016/j.zefq.2021.12.007
- Walz, C., Schwarz, C. S., Lebrecht, A., & Germerott, T. (2020). Gerichtsverwertbare Dokumentation nach sexualisierter Gewalt–nur ein paar Fotos?. Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 80(09), 905-910. https://doi.org/10.1055/a-1116-5380